Aktionsaufruf – 20. Juni – Weltflüchtlingstag – Deutschsprachige Version

from Coasts in Solidarity

Kein Mensch ist illegal, niemals! –
Öffnet Eure Grenzen, öffnet Eure Augen!

Aufruf zu Aktionen am 20. Juni 2020 – Weltflüchtlingstag – Werdet lokal aktiv!

Audiofile of call out in Deutsch: https://archive.org/details/call-out-deutsch-coast-in-solidarity

Corona verhindert, dass wir uns treffen – also agieren wir dezentral! Beteiligt Euch an der transnationalen Soliaktion und zeigt, dass der Kampf gegen rassistische Grenzpolitiken weitergeht!

2020 hat besser als jemals zuvor gezeigt, dass in der heutigen Welt gleiche Rechte für alle Menschen noch immer ein fernes Ziel sind. Die Bedingungen für Menschen auf der Flucht sind in den meisten Teilen Europas und der Welt eine Schande. Die Lager an Europas Außengrenzen sind überfüllt. Die Lager im Innern europäischer Länder bestehen weiterhin. Viele Migrant*innen haben nach wie vor keine Papiere und leben auf der Straße.

Selbst in diesen Zeiten ignorieren Regierungen die Rechte von Flüchtenden und Migrant*innen. Vielerorts sind es Soligruppen, Nichtregierungsorganisationen, engagierte Bürger*innen und Migrant*innen selbst, die der Bedrohung durch die Pandemie entgegenwirken.

Wir wollen die Aufmerksamkeit auf die Lage von Migrant*innen lenken, die Augen der breiteren Öffentlichkeit öffnen and praktische Solidarität einfordern. Lasst uns den aktuelle Zustand beenden. Er basiert auf Gesetzen und politischen Entscheidungen, die sofort geändert werden können und müssen.
Wir rufen auf zu Aktionen am 20. Juni – dem Weltflüchtlingstag!

„WIR“ – Wer wir sind?
Wir sind antirassistische Aktivist*innen aus verschiedenen Ländern Europas, die 2019 das Projekt „Coasts in Solidarity“ gestartet haben. Unser Hauptziel in diesem Sommer war die Sichtbarmachung und Unterstützung des Kampfes von Migrant*innen entlang der geschlossenen britischen Grenze am Ärmelkanal und an der Nordsee. Wir planten Hafenveranstaltungen, wollten Solidaritätsideen verbreiten und das Segelschiff LOVIS nutzen, um mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu erlangen. Aus offensichtlichen Gründen haben wir diese Pläne aufgegeben. Da die Bedingungen für Migrant*innen allerdings nicht besser beworden sind, wollen wir auf alternativen Wegen die Aufmerksamkeit steigern und öffentlichen Druck machen.

Unser Aktionsvorschlag
Wir haben uns eine alternative gemeinsame Aktion überlegt: Überall taucht eine Flotte aus Papierbooten auf, die kurze Nachrichten tragen (z. B.: „Öffnet Eure Grenzen, öffnet Eure Augen!“, „Flucht ist kein Verbrechen!“). Jede*r kann sie falten, klein oder groß, bunt oder nicht, und sie können überall an öffentlichen Orten platziert werden. In Bussen, Zügen, Geschäften und Parks.
Gestaltet Eure eigenen Boote oder ladet einen Vordruck von der Website herunter mit Aussagen von Geflüchteten, die Ihr zu einem Boot falten könnt. Wird das Boot entfaltet, werden die Stimmen jener lesbar, die sonst meist nicht gehört werden.

Außerdem wird es Audiodateien mit aufgenommen Berichten von Migrant*innen zum Download geben. Spielt sie öffentlich ab: von Balkonen oder Fahrrädern, in Bussen und Zügen oder anderswo – mit Mobiltelefon und Lautsprechern.

Gestaltet gerne andere Aktionen oder kombiniert Eure Forderungen mit unserem Aufruf.
Sendet Bilder von Eurer Aktion und Euren Forderungen über Twitter: #coastsinsolidarity.

Für das Recht zu Bleiben und auf Bewegungsfreiheit! Stoppt Abschiebungen – ein für alle Mal!

Würdige Lebensbedingungen und Gesundheitsversorgung für alle! Schließt alle Lager – jetzt und für immer!

Bildet solidarische Städte und Netzwerke! Lasst uns die Gesellschaften von Grund auf verändern!

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